Definition der Inkontinenz

Das Harnsystem spielt eine wesentliche Rolle bei der Beseitigung von Abfallstoffen aus dem Blut und ihrer Umwandlung in Urin durch die Nieren. Der Urin wird in der Blase gespeichert und unterliegt den Füllungs- und Entleerungsphasen im Laufe des Tages.

Laut der WHO wird Harninkontinenz als unfreiwilliger Urinverlust definiert, der diejenigen, die darunter leiden, sozial und beruflich betrifft. Es handelt sich um ein häufiges Symptom, das mehr als 3 Millionen Menschen in Frankreich betrifft.

Harninkontinenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das mit verschiedenen medizinischen Zuständen wie urologischen, gynäkologischen oder neurologischen Problemen verbunden ist.

Es gibt 5 Arten von Harn-/Stuhlinkontinenz:

  • Belastungsinkontinenz: Verlust im Zusammenhang mit körperlicher Anstrengung, mit unvollständiger Entleerung während des Verlusts.
  • Dranginkontinenz: Lecks, die nicht mit Anstrengung verbunden sind, gefolgt von einem dringenden Bedürfnis zu urinieren, oft verursacht durch Blasenhyperaktivität oder neurologische Ursachen.
  • Mischinkontinenz: Kombination aus Dranginkontinenz und Belastungsinkontinenz beim gleichen Patienten.
  • Überlaufinkontinenz: Diese Variante der Inkontinenz, bekannt als Dringlichkeitsinkontinenz oder Urgenturie, äußert sich in Lecks bei dringendem Bedarf zu urinieren. Diese Vorfälle können als kleine Urinlecks (ein paar Tropfen) oder, in einigen Fällen, größere Lecks oder sogar vollständige unwillkürliche Urinierung auftreten (die Blase leert sich plötzlich aufgrund des empfundenen Drucks).
  • Funktionelle Inkontinenz: Urinverlust aufgrund chronischer Blasenretention, die normalerweise durch Harnkatheterisierung behandelt wird.

Die Miktion oder Blasenentleerung ist ein freiwilliger und aktiver Prozess, der von Nervenimpulsen aus dem Gehirn gesteuert wird und die Kontraktion des Blasenmuskels (Detrusor) und die Entspannung der Verschlussmuskeln (Blasensphinkter) der Harnröhre regelt.

Die Häufigkeit der Entleerung hängt von der täglich konsumierten Flüssigkeitsmenge und der individuellen Blasenkapazität ab, die von Person zu Person variiert.

Ursachen der Harninkontinenz

Die Ursachen für Harninkontinenz sind vielfältig, wobei die häufigste Muskel- und Bandverletzung während der Geburt ist. Auch wenn die Geburt nicht besonders traumatisch oder kompliziert war, verursacht sie oft eine Gewebeüberdehnung, die häufig zu Harninkontinenz führt. Viele Fälle von Harninkontinenz während der Schwangerschaft oder nach der Geburt verschwinden jedoch kurz danach. Dennoch kann Harninkontinenz kurz nach der Geburt auftreten, aber auch später, manchmal sogar Jahre später.

Weitere Ursachen für Belastungsinkontinenz sind:

Alterung des Gewebes, insbesondere nach den Wechseljahren;
Intensive körperliche Anstrengung, insbesondere solche, die zu einem signifikanten und/oder plötzlichen Druckanstieg im Bauch führen. Dies tritt besonders während der Ausübung bestimmter Sportarten (Tennis, Springen, Tragen schwerer Lasten) auf, aber auch bei Verstopfung.
In einigen Fällen wird keine Ursache gefunden. Dies ist bei einigen jungen Frauen der Fall, die keine Kinder hatten und dennoch Stressharninkontinenz haben können.

Die Konsultation Ihres Hausarztes ist bei ersten Anzeichen unerlässlich.